Raiffeisen Geschäftsberichte – das Sinnliche im Sachlichen herausarbeiten.

Was geschieht, wenn junge Künstler/innen Finanzkennzahlen interpretieren? Dies lässt sich anhand der Geschäftsberichte der Raiffeisenbank und der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien 2015 gut ablesen. Ein Experiment von Raiffeisen NÖ-Wien gemeinsam mit Brainds.

Schon beim Betrachten der Covers der Geschäftsberichte wird klar, dass hier ein ungewöhnliches Konzept umgesetzt wurde: Raiffeisen-Holding und Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien gingen gemeinsam mit Brainds der Frage auf den Grund, wie sich traditionelle Finanz-Diagramme abseits der Expertenwelt auch anders lesen, verstehen und darstellen lassen.

Drei junge österreichische Künstler/innen wurden eingeladen, sich mit Zahlendiagrammen, den klassischen Darstellungstools der Finanzbranche, auseinanderzusetzen und diese neu zu interpretieren.

Um die künstlerische Relevanz der ausgewählten Positionen sicherzustellen und sich nicht allein auf ästethische Kriterien zu konzentrieren, wurde das Projekt von Elsy Lahner, Kuratorin an der Albertina in Wien und Expertin für zeitgenössische Kunst, kuratiert und begleitet.

 

Marianne Lang

1979 in Graz geboren, befasst sich Marianne Lang auf vielfältige Weise mit dem Thema Zeichnung. Dabei stellt sie meist räumliche Bezüge her, wenn sie etwa Linien in Fensterglas ritzt, in den Wandputz schabt oder wenn sie in einer Zeichnung Innen- und Außenansicht übereinanderlegt. So interpretierte sie auch die Grafik „Entwicklung von Weizen-, Kaffee- und Zuckerpreis“ als räumliche Anordnung, genauer: als Flugformation eines Vogelschwarms. Diese Formation, die – wie auch Preisentwicklungen – von verschiedenen äußeren Einflüssen abhängig ist, hält die Künstlerin als Momentaufnahme im Koordinatensystem fest.

Sophie Dvorak

Geboren 1978 in Wien, interessiert sich Sophie Dvorak für die abstrahierte Form der Darstellung komplexer Sachverhalte in Infografiken oder Ereigniskarten, wie sie in den heutigen Printmedien häufig zu finden sind. In ihren Collagen zerlegt die Künstlerin diese Darstellungen in ihre einzelnen Bestandteile und setzt sie nach ästhetischen Gesichtspunkten neu zusammen. In „EUR vs. CHF“ extrahierte sie die Diagrammkurve der Grafik, arbeitete mit deren Form und Farbe und kombinierte sie neu mit Elementen geografischer Karten der Schweiz.

Julian Palacz

Der 1983 in Leoben geborene Medienkünstler Julian Palacz beschäftigte sich bereits in früheren Werken mit der digitalen Verwendung von Daten. Für seine Interpretation der „Ölpreisentwicklung“ verarbeitete er die Rohdaten der Grafik mithilfe der Programmiersprache Python. Ein von ihm zweckentfremdeter Algorithmus zur Erstellung von komplexen Diagrammen manipuliert das ursprüngliche Erscheinungsbild und lässt eine digitale Zeichnung entstehen.

Kundenstimme

„Mit der Idee, in unseren aktuellen Geschäftsberichten trockene Zahlendiagramme künstlerisch interpretieren zu lassen, hat mich die Agentur Brainds sofort überzeugt. Dank der professionellen Umsetzung sind die Publikationen nun ein attraktives Aushängeschild für unser Haus.“

Mag. Klaus Buchleitner
Generaldirektor der Raiffeisen-Holding und Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien