Was wiegt schwerer – Digitalisierung oder Identität?

Ein diskursiver Beitrag von Univ.-Prof. Dr. Christoph Burmann, Urheber des Modells der identitätsbasierten Markenführung, zur Bedeutung und Rolle von Digitalisierung und Identität für die moderne Unternehmensführung.

Die Digitalisierung revolutioniert Märkte, Unternehmen und Geschäftsprozesse. Solche oder ähnliche Statements sind heute allgegenwärtig. Viel Euphorie schwingt dabei mit, manchmal auch Ängste, verdrängt zu werden. Vergessen wird bei dieser Diskussion häufig, dass erfolgreiche Marken für Überzeugungen stehen, für inhaltlich klare, glaubwürdige und begeisternde Botschaften nach innen zu  Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern und nach außen zu Kundinnen/Kunden.

Ohne diese Überzeugungen hat die Digitalisierung „kurze Beine“, denn digitale Innovationen werden schnell imitiert und innerhalb kürzester Zeit zur allgemein verfügbaren technologischen Infrastruktur einer Stadt, einer Region oder eines Landes. Jede/r nutzt sie, meist achtlos und oft ohne dafür zu bezahlen. Weil sich Märkte und Technologien aber so rasant verändern ist die Gefahr groß, sich immer wieder ablenken zu lassen und sich bei der Unternehmensführung nur noch mit der Digitalisierung unserer Umwelt zu beschäftigen.

Marken sind vor diesem Hintergrund wichtiger als jemals zuvor. Sie alleine schaffen Orientierung im schnell wuchernden Informationsdschungel des Internets. Sie generieren durch Ideen und Überzeugungen Anziehungskraft für aktuelle und potenzielle Käufer/innen und Mitarbeiter/innen.

Sie bieten eine Fülle profilierender Emotionen in einer ansonsten immer austauschbarer werdenden Welt. Sie gewinnen Vertrauen durch ihre Authentizität und Verlässlichkeit. Sie schaffen ökonomische Werte mit Bestand, nicht nur, aber auch für Investor/innen.

Sie werden sehen, es lohnt sich, in dieses für den langfristigen Erfolg Ihres Unternehmens so wichtige Thema zu investieren!

Prof. Dr. Christoph Burmann
LiM, Institut für innovative Markenführung,
Universität Bremen